36. Schulung
Meine geliebten Freunde, Meine Brüder, Meine Schwestern, Ich, Jesus Christus, gehe an eurer Seite über all eure Wege, und oftmals gebe Ich euch schon im vorhinein Worte des Verstehens für Dinge, die auf euch zukommen.
Deshalb bitte Ich euch, Mein Wort in euch lebendig werden zu lassen, es nicht nur als einen Hall in dieser irdischen Welt zu vernehmen, sondern es in eure Herzen einzuschreiben, damit ihr in Zeiten der Bewährung und der Prüfung daran denkt. Prüfungen, die euch von eurem Höheren Selbst gegeben werden, das sich nach dem Licht der Ewigkeit sehnt und das in die Vollkommenheit zurückkehren möchte. Über das Werkzeug Mensch vervollkommnet sich nach und nach die Seele.
Ich verstehe euch in all euren menschlichen Regungen. Ich ließ es zu, daß Meine Lehre der Liebe in dem Buch der Bücher aufgeschrieben steht. Wenn auch, wie Ich schon oftmals betonte, das eine oder andere weggelassen oder hinzugefügt wurde, so erkennt ihr doch aus dem euch Überlieferten, daß Ich als Jesus Mensch war, wie auch ihr Mensch seid, mit all den Regungen, den Gefühlen, mit allem behaftet, womit auch ihr noch kämpft und ringt.
Verstehet, daß Ich euch kraft eures freien Willens niemals sagen kann und darf: „Mein Kind, gehe diesen oder jenen Weg!” Deshalb wähle Ich in Meinen Offenbarungen schon manchmal weit voraus Worte aus, die euch dann zum gegebenen Zeitpunkt Hilfe sein könnten.
Als Jesus weinte auch Ich. Als Jesus sorgte auch Ich Mich. Denkt daran, wie Ich mich verhielt, als Ich erfuhr, daß Mein Freund Lazarus die Ebene gewechselt hat. Ich habe geweint, Ich, die mensch-gewordene Liebe Gottes, weinte, weil Ich Mir in diesem Augenblick, genauso wie auch ihr, Meiner Größe nicht bewußt war. Auch ihr seid euch eurer Größe nicht bewußt. Auch wenn ihr euch um eure Kinder sorgt, denkt ihr nicht daran, daß diese eure Kinder in Wirklichkeit Kinder des Allerhöchsten sind, ausgestattet mit Seiner Kraft und Herrlichkeit, Sein Erbe tragend.
Welche Wege auch immer eure Kinder hier im Irdischen gehen, ihr blickt als Mensch nur auf diese eine Ebene, ohne die seelische und geistige zu betrachten. Ihr handelt also genauso wie Ich als Jesus gehandelt habe. Aber die euch überlieferte Geschichte geht weiter: Ich weinte, weil Mein Freund nicht mehr da war, für Mich als Mensch nicht mehr sichtbar. Doch dann wurde Ich Mir Meiner Kraft bewußt, und Ich blickte in den Willen des Vaters in Mir und erkannte, daß es keinen Tod gibt, daß auch der vermeintliche Tod nur ein Trugbild des Irdischen ist. Und Ich ging hin und gebot dem Leib, die Seele wieder aufzunehmen, Ich heilte das verwesende Fleisch, und Mein Freund ward Mir und allen wieder geschenkt.
Was will diese Botschaft sagen? Gott in Mir hat dieses Wunder zugelassen, und dieses Wunder wurde euch durch die Schrift übermittelt, damit ihr erkennt, daß die Allmacht Gottes über allen Dingen steht. Was ist das eigentlich, was da verwest? Was geschieht da? Es ist Geist, der sich transformiert.
Alles ist Geist!
Was ist es, das eure Kinder manchmal Wege gehen läßt, die euch Sorgen bereiten, die euch so sehr ängstigen? Es ist die sich höher transformierende Seele, es ist der drängende Geist in ihr.
Denkt an Meine Mutter im Erdenkleid, als sie den Weg ihres Sohnes betrachtete: Ein ehrbares Handwerk hätte er erlernen können und hat es auch erlernt. Von allen hätte er geliebt und geachtet werden können, statt dessen zog er als Aufrührer durch die Straßen, vom Staub bedeckt. Er beschimpfte die, die nach Ansicht des Volkes Gott verehrten, nämlich die Schriftgelehrten, die Tempelangehörigen. Schlangen und Otterngezücht nannte er sie. Meine Mutter sah, was kommen mußte, denn sie erkannte die starke Hand der Mächtigen, und sie wußte, daß ihr Sohn früher oder später einen schmerzvollen Weg gehen würde.
Als sie Mich empfing, wurde ihr gesagt: „Du trägst Gottes Sohn in dir.” Doch als der Mensch das Kindlein unter dem Herzen trug und gebar, war es ihr Kind, ihr Sohn. Und sie empfand, wie alle Mütter empfinden, die ihre Kinder durchs Leben geleiten und die sich für sie nur das Beste wünschen und nur ihr Bestes wollen, wie immer sie auch handeln. So denkt in euren Sorgen und Ängsten an Meine Mutter, im Erdenkleid ‘Maria’ genannt.
Da es im Geiste nur eine Einheit gibt und keine Trennung zwischen den Geistwesen, so könnt ihr euch als Mutter im Erdenkleid in euren Sorgen und Nöten auch an den Engel der Barmherzigkeit wenden — Pura, im Erdenkleid ‘Maria’ genannt —, und ihr werdet in euren Ängsten und Sorgen getröstet und gestärkt. Aus der Barmherzigkeit heraus strömt euch Verstehen zu und — was besonders wichtig ist — auch höheres Verständnis für den Weg eurer Kinder, und sei dieser Weg noch so schwer.
Den Schritt von der menschlichen Ebene zur seelischen zu vollziehen ist für eine Mutter im Erdenkleid nicht einfach, wenn sie sieht und glaubt, daß sich das Kind, auch wenn es schon erwachsen ist, einem Abgrund nähert. Es ist verständlich, daß eine Mutter versucht, dieses Kind, das sie unter dem Herzen trug, vor dem Abgrund zu bewahren, sie würde lieber selbst hinabstürzen, als das Kind fallen zu lassen. Doch das, Meine geliebten Freunde, ist nicht der Weg der Liebe, die über das Menschliche hinauswächst. Denn was sind eure Kinder? Eure Kinder sind euer erweitertes Ich, und wenn ihr erst lernt, mit Meiner Hilfe oder der Hilfe des Engels der Barmherzigkeit eure Kinder freizugeben, sie wirklich von innen heraus dem Vater in die Hände zu legen, dann erst werden sie die Wege beschreiten, die sie aus eigenem freien Willen gehen wollen und auch sollen.
Solange ihr, die ihr Väter und Mütter seid, zu starke Bindungen an eure Kinder habt, so lange bestimmt ihr den Weg eurer Kinder mit, denn unbewußt wirkt ihr auf die Wege eurer Kinder ein. Eure Erwartungen und eure Vorstellungen zwingen euer Kind geradezu diesen oder jenen Weg zu beschreiten. Das, was Ich euch jetzt sagte, ist aus der geistigen Sicht. Bewegt Meine Worte in euren Herzen, und seht hinter ihnen aber auch Mein liebevolles Verständnis für eure Sorgen, aber auch Meine Mahnung!
Meine geliebten Schafe, schenkt euren Kindern die Freiheit! Doch nicht nur euren Kindern, sondern auch euren Partnern — nicht die äußere Freiheit, die innere Freiheit! Wie sehr beeinflußt ihr noch die Wege eurer Nächsten. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wie sehr beeinflußt ihr — unbewußt — auch die Wege eurer Bekannten. Durch eure Vorstellungen, durch eure Meinungen, die ihr über sie habt, drängt ihr sie, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Ist der Empfänger eurer Gedankenkräfte aus Vorstellungen und Meinungen labil, d. h., widersetzt er sich diesem Ansturm eurer Gedanken nicht, so zwingt ihr ihm eure Wege auf.
Ich lehre euch die Macht und Kraft der Gedanken. Immer wieder habe Ich darüber gesprochen, und doch seid ihr euch noch immer nicht bewußt, was eure Gedanken alles bewirken können. Auch ihr selbst vollführt oftmals Handlungen, die nicht allein aus eurem Willen stammen, sondern beeinflußt wurden. Dies hängt mit den Schwingungsebenen zusammen. Ihr seid Empfänger von Schwingungen, doch auch gleichzeitig Aussender von Schwingungen. Wenn ihr euch z. B. auf eine Schwingung eingestellt habt, die Handlung vielleicht noch gar nicht ausführen wolltet, sondern nur daran dachtet, habt ihr euch auf die Wellenlänge eines Aussenders begeben, der euch beeinflußt, diese Handlung auszuführen.
Ihr befindet euch nicht als Einzelindividuum hier auf diesem Planeten, sondern seid vernetzt und verwoben, wie Ich es euch lehrte, mit der Natur, mit der Schöpfung, doch auch mit euren Mitmenschen, mit jedem einzelnen. Deshalb, Meine Getreuen, Meine Lehre der Liebe an euch! Denn sind eure Empfindungen, Gedanken und Worte von der Liebe-Kraft getragen, so werden auch eure Handlungen stets in der Liebe sein. Ihr seid dann auf dem Schwingungsbereich der Liebe, von dem die Einstrahlung der Engel und eure Schutzbegleiter erfolgt. In dieser Schwingungsebene sind alle guten Geister, die euch dienen, auch die Naturwesen, die in Liebe dienen, und so seid ihr gleichzeitig geschützt vor Schwingungen niedrigerer Natur.
Nun wechsle Ich das Thema und greife die Schwingungen niedrigerer Natur, also erdverhaftete Schwingungen, auf. Wenn ihr, Meine Getreuen, auf dem Pfad der Liebe voranschreitet, so wird es auch eure Aufgabe sein, jenen zu helfen, die sich, wie zu Beginn des heutigen Abends besprochen, noch in der Erdsphäre aufhalten und sich von ihr nicht lösen können. Es ist sogar eine wunderbare Aufgabe, denn sie können euch sehen, aber sie sehen das Licht nicht, da sie ihre Augen vor dem Licht verschließen. Doch ihr könnt sie für dieses Licht sehend machen, durch euer Gebet, durch eure Liebe.
Wenn ihr, Meine Getreuen, in der Liebe schwingt, so seid ihr in Meinem Schutz und damit im Schutz der reingeistigen Welt. In diesem Schutz könntet ihr durch die tiefsten Tiefen schreiten, in denen sich eure Geschwister, die die Dunkelheit erforschen, noch befinden, ohne daß euch nur ein Härchen gekrümmt wird.
Liebe kennt keine Angst.
Ich wiederhole den Satz: „Liebe, die wahre Liebe, kennt keine Angst!” Angst ist eine Schwingung der Erdsphäre. Angst macht euch angreifbar, Angst überträgt sich auch auf euren Nächsten, ob in den Ebenen, die ihr noch nicht sehen könnt, oder auf eure Mitmenschen um euch herum. Liebe verströmt sich, Liebe weiß, daß Gott, Der Vater, Sein Kind heimträgt, daß Ich Mein Schaf auf die Schultern lege, das sich im tiefsten Dornengestrüpp verfangen hatte und es emportrage in das Licht der Ewigkeit, in das Licht der Heimat.
Wenn euch noch Ängste bewegen, so habe Ich auch dafür Verständnis, denn auch Ich habe als Jesus mit Ängsten gerungen und gekämpft — Ich erinnere euch an Meine Ölberg-Nacht —, doch nicht nur in dieser Nacht. Vieles ist euch nicht überliefert, wo Ich gerungen und in Ängsten Mich verzehrt habe vor den Dingen, die auf Mich zukamen, die Mir, dem Menschen Jesus, aufgebürdet wurden. Auch Ich hatte Stunden der Verzweiflung, auch Ich habe gehadert. Warum gerade Ich? Auch das habe Ich gesagt. Ihr seht, Ich war Mensch, und das Göttliche in Mir war abgedeckt. So wie Gott in euch ist, und ihr euch dessen nicht bewußt seid, so war es auch bei Mir. Ich habe Mich durchgerungen, und auch ihr werdet euch durchringen.
Mit Meiner Kraft, die euch beisteht, mit Meiner Liebe, die euch trägt und mit der Barmherzigkeit, die ihren Mantel um euch legt, euch einhüllt, spreche Ich: „O Schwester/Bruder im Erdenkleid, wie gut versteh’ Ich dich. Kraft und Stärke strömen dir zu, wenn du den Willen Gottes geschehen läßt, wenn dein Gebet nicht daraufhin ausgerichtet ist, daß deine Wünsche erfüllt werden, sondern du dich in tiefer Demut neigst und sagst: ‘Vater, so wie Du es willst! Ich kann nur bitten in meinem Unverständnis der tieferen Zusammenhänge. Doch Vater, Dein Wille geschehe’.”
Stellt immer den Willen Gottes in den Vordergrund, wenn ihr z. B. euren Geschwistern, die im Seelenkleid noch erdverhaftet sind, helfen wollt. In dem Augenblick, wo ihr wollt, seid ihr nicht mehr in der Demut. Wo ihr also glaubt, jetzt diesen Ärmsten der Armen helfen zu können, seid ihr, Meine Geliebten, im Fallgedanken verstrickt und nähert euch der Schwingung dieser erdgebundenen Seelen. Das ist auch der Grund, warum es viele Menschen gibt, die aus gutem Willen heraus, gerne helfen möchten und sich dann dieser Seelen nicht mehr erwehren können. Sie haben versäumt, den Willen Gottes in allem walten zu lassen und sich nur als Werkzeug Seines durchströmenden Willens, der in der Liebe wirkt, zu sehen.
Meine geliebten Freunde, Meine Schafe, bewegt Meine Worte in euren Herzen, sage Ich noch einmal! Laßt sie nicht verklingen, sondern sie mögen in euch eingeschrieben sein, damit sie euch zu der Zeit, zu der ihr ihrer bedürft, Hilfe sind. Meine Kraft, Meine Liebe und Mein Segen sind mit jedem einzelnen von euch, sind mit allen Meinen Kindern!
Amen
Ich, Pura, im Erdenkleid Maria genannt, bin bei euch und mit euch. Wenn ihr Uns ruft, dürfen Wir euch helfen. Wenn ihr in der Schwingung der Liebe seid, können Wir euch jederzeit behilflich sein. Suchet zuerst das Reich Gottes, dann wird euch in Fülle alles, was im Willen des Vaters ist, geschenkt! Empfindet immer mehr die Einheit in der Liebe! Wir, eure Geschwister aus dem Licht, stehen bereit, euch zu helfen, dort wo es erlaubt ist. Denn ihr habt den freien Willen, und Wir achten ihn. So fühlt euch geborgen! Nehmt unsere ausgestreckten Hände an, und die Liebe des Vaters kann durch uns zu euch und durch euch zum Nächsten strömen. Ihr seid Lichtträger, wenn ihr euch dieser Aufgabe bewußt seid, strahlt dieses Licht aus, auch in eure Umgebung. So sind Wir mit euch, und ich, Pura, segne euch aus der Barmherzigkeit des Vaters. All unsere Liebe ist mit euch!
Amen
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